Zum Thema Wein gibt es Bücher wie Sand am Meer. Sei es die Beschreibung des Anbaus, Herkunft von Rebsorten oder einfach nur Angeberwissen. Den richtigen Umgang mit dem edlen Tropfen erlernt man aber am ehesten am Material selbst. Einen kleinen aber feinen Leitfaden, um sich an die Materie heranzutasten, bieten dabei Weinseminare. Auch diese gibt es wie Sand am Meer. Wir haben uns für Münchens Königsklasse entschieden: einfach geniessen.
Hier bietet Bernhard Meßmer und sein Team neben einem dreiteiligen Grundlagen-Weinseminar auch diverse Seminare zu den Themen Champagner, Bier, Whisky, Gin und Rum an. Möchte man noch tiefer in Meßmers Lieblingsmaterie „Wein“ eintauchen, kann man zusätzlich in dem Bereich „Wissensdurstige“ ein Sensorikseminar oder Abende mit spezifischeren Themen besuchen oder sich ganz dem Genuss widmen und eines der Genießerseminare buchen, in dem sich Wein und Essen auf wunderbare Art und Weise paaren.
Wir haben ganz klassisch mit dem Grundlagen-Seminar I begonnen. Hier lernt man die richtige Herangehensweise, um seinen persönlichen Lieblingswein zu finden. Zum Beginn gibt es eine kleine Einführung, wie Wein überhaupt hergestellt wird, in welche Kategorien er sich einteilen lässt und was man beim Lagern und Ausschenken beachten sollte. Meßmers einnehmende und lebhafte Erzählungen, die durch seine Wurzeln – das familiäre Wein- und Sektgut – geprägt sind, nehmen der Veranstaltung jeglichen schulischen Charakter und füllen die geschmackvoll eingerichteten Räumlichkeiten mit Charme. Hier können auch ausgewählte Weine, Accessoires und kleine Köstlichkeiten wie Schokolade erworben werden. An den Wänden hängen „Sinneskästen“ – in Holzregalen gelagerte Gläser, die die Sensorik mit bestimmten Geruchsnoten schulen sollen. Diese finden im ersten Teil der Seminar-Trilogie (noch) keine Verwendung, da der Schwerpunkt auf das grundlegende Wahrnehmen von Wein hinsichtlich seines Aussehens, Geruchs und selbstverständlich auch Geschmacks liegt.
Bei der Verköstigung von vier Weiß- und vier Rotweinen wird man nicht allein gelassen, sondern Schritt für Schritt immer näher an die Materie herangeführt. Es wird zusammen probiert und bewertet. Dabei dreht sich am Anfang das Thema noch mehr um Rudimentäres: Welcher Wein schmeckt besser, ist süßer, hat eine höhere Qualität und ähnliches. Im Laufe des Abends baut sich ein grundlegendes Verständnis für die Charakterisierung eines Weins auf. Aussehen, Geruch und Geschmack werden einzeln unter die Lupe genommen und dank der Seminarunterlagen präzisiert. Auch Fachbegriffe wie die berühmten Tannine finden hier ihren Platz. Dazwischen gibt es eine kleine Tarte zur Stärkung. Brot und Wasser werden zusätzlich gereicht.
Statt zu kritisieren möchten wir Karl Valentin zitieren: „Am Ende trat plötzlich der Schluss ein“ – bei den letzten zwei Weinen wurde aufgrund eines Zeitmangels etwas gehetzt. Insgesamt hat uns der Abend sehr gut gefallen und wir freuen uns schon auf den zweiten Teil der Trilogie.
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