Lieber Hacke hören als hacke sein

Neben gutem Wein widmen wir uns auch gerne Kultur und intelligentem Humor. Axel Hacke schafft es immer wieder, beides miteinander zu verbinden.Der Kolumnist der Süddeutschen Zeitung trieb uns vergangenen Dienstag die Tränen in die Augen vor Lachen.

Der viel jünger wirkende (* 20.01.1956) Braunschweiger versprühte auf der Bühne Charme und Witz, plauderte über den Alltag als Familienvater, lobte seine Leser für die inspirierenden Briefe, ohne die er nicht arbeiten könne, und machte Lust auf seine Bücher und Malaga-Eis. Sein Programm, das kolumnistische Manifest*, basiert auf dem gleichnamigen Buch, das seine 1001 besten Kolumnen bündelt, nämlich alle. Darunter auch eine unserer Lieblingskolumnen, Wein oder nicht Wein, die wir schon in einem Post zuvor erwähnt haben. Darin berichtet er über den Versuch, Wein bei einem Weinhändler zu kaufen, der mehr mit der schillerndsten und blumigsten Beschreibung und der Verkostung beschäftigt ist. Mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten, Reinhören lohnt sich auf jeden Fall.

Axel Hacke schafft es, aus kleinen unentdeckten Dingen großartige Gedankenspiele zu basteln, will man ihm folgen, muss das Gehirn auch mal Purzelbäume schlage. Hacke redet nicht um den heißen Brei, was ihm seine eingängigen Texte danken. Die kurzen Intermezzi hinterlassen trotzdem Eindruck und es passiert uns oft, dass wir Passagen zitieren. Wem wir Lust auf mehr gemacht haben, dem empfehlen wir auch einen Besuch seiner Homepage, auf der seine sechs (!) Lebensläufe und auch Lesungsorte aufgelistet sind. Nach den herrlichen zwei Stunden im Münchner Lustspielhaus gab es „Axel Hacke signiert“, wo er uns auch die Frage nach seinem Lieblingswein beantwortete. Er empfahl uns „Capcanes“. Wie wir inzwischen herausfinden konnten, handelt es sich dabei um das Weinanbaugebiet Celler de Capcanes Montsant südwestlich von Barcelona. Ein echter Kenner merkt sich eben nicht die Traube sondern das Weingut 😉 Da wir in so kurzer Zeit leider keinen edlen Tropfen von dort bekommen konnten, wird der Geschmackstest noch auf sich warten müssen. Wir freuen uns schon jetzt, einen Wein von dort zu degustieren. Bis dahin werden wir weiterentkorken und weiterhören, denn Hacke macht Spaß und „Fun“, wie ein guter Wein.

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