Barcelona #3 – Wein

In unserem Finale des Barcelona-Specials dreht es sich nun endlich um den Wein. Vor unserer Reise hätten wir nie gedacht, dass es so viele Weingüter um Barcelona herum gäbe, die großartigen Wein produzieren. Noch immer bekommen wir glänzende Augen, wenn uns jemand fragt, ob uns dort der Wein geschmeckt hätte.

Ganz unvoreingenommen stolperten wir an unserem ersten Tag allerdings erst mal auf das Barcelona Beer Festival. Hier konnte man sich ein 0,2-l-Glas, das man bei Eintritt erhielt, an Zapfanlagen aus aller Herren Länder befüllen lassen. Gezahlt wurde mit Coins, die man ebenfalls am Eingang für je 50 Cent erwerben konnte. Im Inneren der Veranstaltungshalle befand sich außerdem eine zwei Meter hohe und sechs Meter lange Wandtafel, auf der angeschrieben wurde, wo welches der Biere gerade gezapft wurde. Ein Wechsel wurde durch eine laute Börsenglocke signalisiert, Orientierung gab ein kleines Booklet. Geschmacksmäßig war von „wahnsinnig lecker“ bis „ungenießbar“ alles dabei. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, allerdings wir haben niemanden gesehen, der bei „Anything Gose“, einem Experimentalbier mit salzig-sauren Noten, Ananas und Habaneros, die an Tropen erinnern sollten, nicht angewidert das Gesicht verzogen hätte. Unsere Favoriten waren das „Kerala tarta de calabaza“ mit Kürbisaroma und Gewürzen und das „Pure Decadence (Col. LERVIG)“ direkt aus Barcelona. In der Beschreibung heißt es: Tief und dunkel in der Farbe mit einer köstlich hellen Schaumkrone und Aromen von dekadenter Schokolade und frisch-gebrühtem Kaffee. An diesem Tag tranken wir keinen Wein mehr 😉

Barcelona Beer Festival
Barcelona Beer Festival

Dafür an den anderen umso mehr. Generell lässt sich sagen, dass man mit den Hausweinen zum Menu del dia nichts verkehrt macht. Abends durfte es dann auch mal eine Flasche Rioja sein. Daneben gibt es unzählige weitere empfehlenswerte Wein- und vor allem Cava-Sorten. Hierbei handelt es sich um einen meist trockenen Qualitätsschaumwein – zugegeben: es ist Sekt -, der zu den bekanntesten Spezialitäten Kataloniens zählt. Für den kleinen Hunger und Durst zwischendurch ist das Can Paixano um die Mittagszeit (wichtig: nicht abends!) ein Hauptgewinn: wunderbare Hamburguesa con queso und dazu ein Gläschen Rosat machen satt und glücklich. Eine Flasche statt zwei Gläser rentieren sich auf jeden Fall.

Rosat im Can Paixano
Rosat im Can Paixano

Bei einem Gang durch die Altstadt stießen wir auf eine Touristik-Veranstaltung, wo verschiedene Weingüter und Regionen Kataloniens ihre Produkte vorstellten und einen kleinen Einblick in ihren Alltag gaben. Leider erfuhren zu spät, dass man diese Weingüter direkt von Barcelona aus bereisen kann. Für alle Unentschlossenen gibt es außerdem Reisebüros, die geführte Touren dorthin anbieten. Wir haben besonders die sympathischen Geschäftsführerinnen von Winenium ins Herz geschlossen, die uns viel über die Anbaugebiete erzählt und auch für den kleinen Geldbeutel Tipps gegeben haben. Wenn wir nun damit die Neugier bei jemandem geweckt haben sollten, würden wir uns sehr über einen Gruß an die zwei freuen.

Hauswein und Dessert
Hauswein und Dessert

Neben diversen Wein- und Cava-Bars gibt es das Magatzem Escolà, in dem man sich mithilfe einer Prepaid-Karte selbst durch bis zu zwölf verschiedene Weine durchprobieren konnte. Allem Anschein nach dient es auch als Treffpunkt für privaten Englischunterricht etwas älterer Schüler, der durch das eine oder andere Gläschen aufgelockert wird. Hier hatten wir auch unseren krönenden Abschluss: eine Cava- und Schokoladendegustation. Diese war wie ein Seminar aufgebaut. Zu jedem der vier verschiedenen Cava-Sorten wurde die passende Schokolade gereicht. Dies ging von feinsten Pralinen, über gesalzene Schokolade, einem höchstprozentigen Schokoladenfondue bis hin zu puristischen 90%-Kakao-Stückchen. Als einzige Nicht-Katalanen gab es für uns extra Erklärungen und Übersetzungen. Sogar der Geschäftsführer erklärte uns begeistert die verschiedenen Facetten und Nuancen. So schmeckte man doch tatsächlich den kalkigen Boden als feine Note heraus. Wir genossen einen wunderbaren Abend mit Geschmacksexplosionen dank Ferran Junoy vom Weingut Recaredo und dem Chocolatier der Pasteleria La Colmena.

Da es für uns auf jeden Fall ein nächstes Mal Barcelona geben wird, werden jetzt schon fleißig Pläne für den Besuch von Weingütern geschmiedet und interessante Degustation von Magatzem Escolà rausgesucht. Bis dahin bleiben leuchtende Augen bei der Durchsicht der Fotos und beim Schreiben unserer Trilogie (#1 Kultur, Stadt und Leute, #2 Essen).

2 Comments on “Barcelona #3 – Wein

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