Der Baumeister „Petrini“ musste viel zu lange darauf warten, von uns getrunken zu werden. Bei einem saftigen Stück Lachs genossen wir die feinen Facetten dieses Perlweins.
Das Schloss Zeilitzheim von Wein von 3 wurde zwar nicht vom fränkisch-italienischen Baumeister Antonio Petrini erbaut, dafür verfeinerte er mit viel Raffinesse die Grundpläne von Andreas Kessler: über den ehemaligen Hofeingängen befinden sich nun Maskenköpfe – halb menschliches Antlitz, halb Blattwerk – und das Innere zeigt dank Stuck im Saal, an den Decken der Korridore, im Treppenhaus und im Außenbereich unter den Arkaden eine Liaison zwischen deutscher Renaissance und italienischem Barock.
Auch der Petrini 15 ist ein gelungener Spagat. Ganz der Baukunst des Meisters nachempfunden, ist das sanfte Prickeln eher klar und dezent, während die fruchtigen Noten einer barocken Putte gleich überschwänglich den Gaumen verwöhnen. Wir riechen und schmecken saftige Honigmelone, kleine süße Äpfel und grüne feste Birnen, die ihm eine angenehme Säure verleihen. Trotz der zuckrig tropischen Noten ist der Petrini keinesfalls zu süß. Vielmehr handelt es sich um einen sehr ausgewogenen und trockenen Perlwein, der nichts mit den übertriebenen Schaumschlägern zu tun hat, mit denen viele Vino frizzante verbinden.
Wer sich auf der Suche nach einem gelungenen Aperitif von der Schwere und Extravaganz eines Champagners etwas erschlagen fühlt, aber dennoch Eleganz und einen klar strukturierten Charakter möchte, ist mit dem Petrini bestens beraten. Wir danken den Jungs für die tollen Weine und großartigen Persönlichkeiten, die wir kennenlernen durften. Macht weiter so, wir sind gespannt auf neue Kreationen.