Wie auch in unserer Synopse wollen wir bei den Ausführungen mit den „jungen Wilden“ beginnen: den stolzen Jungwinzern.
Unter all diesen stachen zwei besonders hervor. Bei Andi Mann durften wir am Gemeinschaftsstand Generation Riesling vier außerordentlich gute Weißweine verköstigen. Riesling, Silvaner, Weiß- und Grauburgunder forderten allerdings auch unsere Geschmacksnerven, da sie, wie Andreas Mann betonte, nicht jedem schmecken, sondern „geil“ sein sollen. Er erzählte aufgeregt von den steinigen Porphyr-Böden seiner Heimat, wo er am Eckelsheimer Nordhang dank eines liberalen Vaters die Freiheit genießt, mit Wein zu experimentieren und sich ordentlich auszutoben.
Die Weine werden in nur geringer Stückzahl mit so viel Handarbeit wie möglich aufgelegt. Diese Liebe zum Detail wird auch in den kreativen Etiketten deutlich. Sie zeigen die Silhouetten von „Mannsbildern“ und sollen die Gefühle und Stimmungen transportieren, die zum Wein passen. Andi Mann gehört einer Generation an, die wissbegierig und passioniert aus ihren Böden und Reben Wein zaubern wollen, den die Welt so noch nicht gesehen hat.
Ähnlich sieht es an der Südlichen Weinstraße der Jungen Südpfalz aus. Felix Zöller vom Weingut Zöller erregte mit seinem extra tockenen Gewürztraminer im Sektformat einiges an Aufsehen. Schmeckt noch besser, als es klingt. Daneben waren auch ein Riesling, ein Grau- und Weißburgunder, eine Scheurebe und ein St. Laurent vertreten. Die Weine waren zwar nicht ganz so draufgängerisch wie die Kollegen von Andreas Mann, besaßen alle dennoch das gewisse Etwas. Man schmeckte das Blitzen in Felix Zöllers Augen auch in seinen Weinen: „Für mich ist Winzer der geilste Beruf, den es gibt.“
Die jungen Wilden machen Lust auf mehr. Wir sind gespannt auf die Weine, die da noch kommen und unsere Zungen verführen und herausfordern.