Nachdem uns schon der erste Teil unseres Grundlagenseminars bei einfach geniessen sehr gut gefallen hat, haben wir uns um so mehr auf den zweiten Part gefreut. Hier ging es um das Beurteilen und den Einkauf von Wein, egal ob beim Discounter, im Supermarkt, direkt beim Winzer oder im Fachhandel.
Unsere Sommelière Jenny Roßberg leitete uns mit viel Charme und Esprit durch den Etiketten-Dschungel und Rebsorten-Garten. Wie ein Glas Sekt unter stillen Wassern erzählte sie mit viel Herzblut von Tücken beim Weineinkauf und bei der Beurteilung noch vor der Verkostung, die auch nicht zu kurz kam. Hier war ihr vor allem eines wichtig: schmeckt mir, schmeckt mir nicht. Und nur darauf kommt es an.
Der beliebte Korken ist beispielsweise auch nicht mehr oder weniger zu empfehlen als Schraubverschlüsse. Korken mögen Feuchtigkeit, demnach sollten Weine lieber liegend gelagert werden. Bei mehr als 20 Jahren Lagerzeit sollte man auch über einen Wechsel des Korkens – einfach mal beim Weingut anrufen – nachdenken. So verhindert man Porösität und das Eindringen von Sauerstoff. Und auch das Thema „Etikett“ kam nicht zu kurz, darüber mehr in einem weiteren Artikel.
Ein fröhliches „Wollen wir?“ kündigte jeweils zwei Weine zur Verköstigung wie schon im ersten Teil an. Das Erkennen der Aromen viel uns zunehmend leichter und schneller. Zusätzliche Stichworte von Jenny gaben viel Input auch für das Trinken daheim. Um das gewonnene Wissen zu festigen, gab es auch dieses Mal wieder ein kleines Booklet.
Jenny Roßberg machte diesen Nachmittag nicht nur durch ihren Witz zu einem schönen Erlebnis. Auch ihre fachliche Kompetenz zeigte sich durchweg bei der Bewertung und der Aromensuche im Wein. Sie hat die Sommelierschule in Koblenz besucht und kam nach einigen Jahren in Frankreich nach München, wo sie erst als Restaurantleiterin und später als Sommelière für das Restaurant im Bayerischen Nationalmuseum und im Käfer Stammhaus arbeitete. Glücklicherweise gibt sie nun Seminare über ihre Passion und bestückt und berät in Sachen hauseigener Weinkeller.
Wir möchten uns hier auch nochmal bei Jenny für die aromatisch-kulinarische Reise ins Land der Önologie bedanken und freuen uns auf Teil III und hoffentlich auch andere Seminare mit ihr. Wer Wein erleben möchte, macht hier nichts falsch.