Die diesjährige FORUM VINI zeigte sich wie auch im letzten Jahr von ihrer besten Seite. Neben vorzüglichen Neuentdeckungen fanden wir auch bei altbekannten Winzern noch unentdeckte Schätze.
Da sich an Kulinarik verglichen zum letzten Jahr nur wenig geändert hat, wollen wir hier ausschließlich auf die Weine eingehen. Unsere kleine Reise begann auf den kanarischen Inseln, wo uns Adriane und Nils mit der feinen Auswahl an Weinen dieser Region verwöhnten. Aufgrund der kleinen Fläche und den gleichzeitig steil gelegenen Anbaugebieten müssen die Trauben von Hand geerntet werden. Diese Sorgfalt macht sich besonders in der Qualität und dem Geschmack der Weine bemerkbar. Vor allem die Weine der Bodega Reverón beeindruckten uns nachhaltig und wir hätten von den Roséweinen gerne nochmal nachgeschenkt. Wer sich in einen der Weine verliebt, sollte schnell handeln. Die Stückzahlen sind immer nur sehr begrenzt.
Wie schon bei der FORUM VINI 2015 genossen wir bei der sympathischen Ute Härle-Kerth vom gleichnamigen Weingut ganz besondere Kompositionen. Beim Think Pink, einem Rosé aus Lemberger-Trauben, kommen Fruchtliebhaber ganz auf ihre Kosten. Der Wein entfaltet gelungen Noten von roten Früchten, Erdbeere, Cassis und Pfirsich, die noch lange angenehm nachhallen. Das gleiche Abgang-Phänomen erlebten wir auch beim Evergreen, der Rivaner und Riesling frische Aromen von Äpfeln, Limonen und Mirabellen entlockt. Beide Weine können wir sowohl als Mitbringsel als auch zum Selbertrinken jedem wärmstens ans Herz legen. Das Wiedersehen hat unseren Besuch der FORUM VINI um einiges bereichert.
Peter Gerharz begeisterte uns nicht nur mit dem Seminar „Rheinhessen und die jungen Tropfen – Trink Rheinhessenwein und du wirst schmecken, warum!“ sondern auch mit seinen Lifestyle-Weinen. Sein persönlicher Favorit Red Pit ist, wie auch schon der Name verrät, ein absolutes Allroundgenie. Von allen Aromen weder zu viel noch zu wenig, ausgewogene Säure, ein Spur Tannine und man erhält eine Cuvée, die überzeugt. Aber auch die Weißweine des selbsternannten Weingottes stehen dem prominenten Freund in nichts nach.
Beim Weingut Meine Freiheit stachen uns sofort die geschmackvoll designten Flaschen ins Auge. Auch der Inhalt bewies Stil, wir degustierten zum Einstieg einen sehr feinen und eleganten Sekt und krönten unsere Verkostung abschließend natürlich mit einem Spätburgunder (Pinot Noir). Ursprünglich als Wochenend-Projekt geplant, bereichert uns Meine Freiheit mit Weinen, die das Lebensgefühl des Besitzers verkörpern, und ist mittlerweile mit 15 Hektar zu einer Vollzeitbeschäftigung gewachsen.
Eines unserer diesjährigen Highlights der Messe war der Gemeinschaftsstand „AUSTRIA“, an dem viele junge Winzer ihr ganzes Können vorstellten. Mehr dazu im zweiten Teil zur FORUM VINI.
Die Messe ist und bleibt für Weinliebhaber eine der festen Größen Münchens. Auch wir freuen uns schon auf die nächste FORUM VINI im November 2017 und hegen die Hoffnung, dass das Pfandglas wieder abgeschafft wird.