Während der eine mit seinen Freunden im Rahmen einer Whiskey-Tour die irischen Highlands und wilden Küsten erkundet, macht die andere fleißig Sonnengrüße am Wörther See.
Es ist schwierig, den Hype um Yoga nachzuvollziehen, wenn man es selbst nie versucht hat. Lässt man sich allerdings auf das Abenteuer ein, wird man eine Zufriedenheit und Gelassenheit in sich fest stellen, die sich nur durch wenig anderes finden lässt.
Im Rahmen des Fit Flow Fly-Retreats durfte ich zusammen mit 21 anderen Yoga-Begeisterten von den ganz Großen lernen. Briohny Smyth und Dice Iida Klein ließen uns vier wundervolle Tage schwitzen, meditieren und ganz tief durchatmen. Am Anreisetag ging es abends gleich mit einem kraftvollen Yogaflow los, der uns die Müdigkeit nach der zum Teil langen Anfahrt aus den Knochen bließ.
Der nächste Morgen ließ uns die Welt aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen: wir lernten oder versuchten Handstände, bekamen dazu hilfreiche Tips und hatten sogar beim Fallen eine Menge Spaß. Wer schon einmal auf einem Surfbrett gestanden ist, weiß um die dazu nötige Balance. Dementsprechend wackelig waren unsere ersten Downward Dogs beim SUP Yoga und der ein oder andere machte schließlich Bekanntschaft mit dem Wasser des hauseigenen Strandbades. Beim abendlichen Acro-Yoga flogen wir auf den Füßen der anderen. Briohny und Dice waren sich einig, dass diese Praxis hervorragend für eine Paartherapie geeignet sei, da hier schnell klar werden würde, wer die Anweisungen gibt. Gleichzeitig wächst das Vertrauen in den anderen, wie die beiden aus eigener Erfahrung berichteten.
Der dritte Tag brachte uns ordentlich ins Schwitzen. Mit einer Mischung aus High Intensity Training und Yoga starteten wir mit Briohny und Mackenzie Miller beim Fit Flow in den Tag. Wer dachte, der anschließende Inside Flow wären sanfte Atemübungen, wurde mit einer fließenden Choreographie der unglaublich charismatischen Nicki Vellick überrascht. Zuletzt bogen und streckten wir uns beim Grow Roots über sogenannte Yogawheels, mit Hilfe derer unsere Wirbelsäule und die Muskulatur ordentlich aufgedehnt wurden. Die anschließenden Rückbeugen – auch Heart Opener – hinterließen ein sehr angenehmes Gefühl nach den anstrengenden Vormittagsklassen.
Auch der schönste Kurzurlaub geht einmal vorbei und so begannen wir unseren letzten Tag mit einer Meditationswanderung. Den krönenden Abschluss bildeten zwei weitere Yogaklassen und das Speak Easy, bei dem wir unsere vier Yogalehrer mit Fragen löcherten.
Ich habe das Retreat unglaublich genossen. Briohny, Dice, Mackenzie und Nicki sind vier ganz besondere Menschen, deren Ausstrahlung und positiven Vibes uns alle mitgerissen haben. Neben unseren vier Yogalehrern möchte ich auch den großartigen Yogis und der wundervollen Gesellschaft danken, ohne die das Retreat nicht das selbe gewesen wäre. Die tollen Gespräche werde ich ein Leben lang in mir tragen. Ein ganz besonderer Dank geht außerdem an Petra und Stefanie für die Organisation und der lieben Amina, die uns zusammen mit H. durch ihr fotografisches Talent die schönsten Erinnerungsfotos geschenkt hat. Im Rahmen von „Namasté am See“ ist im kommenden Jahr noch so viel mehr geplant und wer jetzt auch Lust auf Yoga und den schönen Wörthersee bekommen hat, erfährt auf der Facebook-Seite als einer der ersten von den Veranstaltungen.
Das Seehotel Europa hatte kulinarisch einiges zu bieten. Sowohl das Frühstücksbuffet als auch das Dinner überzeugten mit einer Fülle und Geschmacksexplosionen, die ich in der Form noch in keinem Hotel erleben durfte. Leider wurde schnell klar, dass wir als „Yogis“ nur Gäste der zweiten Klasse waren und auch ebenso behandelt wurden. Einzig der italienische Kellner Romeo grüßte uns immer mit einem strahlenden Lächeln und zauberte stets eine volle Karaffe mit frischem Wasser auf unseren Tisch, wenn wir uns ausgepowert zum Essen setzten. Mein Zimmer im Nebengebäude war groß genug für zwei – eigentlich noch größer -, das Bett sehr komfortabel und die Badewanne wäre sehr einladend gewesen. Das Fazit fällt also hier leider sehr gemischt aus.
Abschließend kann ich mit Sicherheit sagen, dass es ein für mich durch und durch gelungenes Retreat war, mir zum ganz großen Glück aber noch einer gefehlt hat, der nächstes Jahr wohl oder übel mitkommen „darf“ 🙂