Einen krönenden Abschluss unseres Weinlehrgangs bei einfach geniessen bildete ein Seminar über die Kunst, den Wein passend zum Essen zu wählen.
Durch den Abend leitete uns die ehemalige Württembergische Weinkönigin Regina Mändle – mit Trollinger kann man Punkten – die 2009 ihr Wine Diploma am Wine and Spirit Education Trust in London abgelegt hat. Die Liebe zum Wein wurde ihr praktisch als Kind eines Winzerehepaares in die Wiege gelegt.
Nach einer ersten Vorstellungsrunde, in der schnell klar wurde, dass hauptsächlich Rotweintrinker zum Weißweinseminar erschienen waren, ging es gleich mit einem Spanier los, der stark an einen Sauvignon blanc erinnerte. Hier schon mal der erste Tipp: beim Weißwein kann man fast immer Apfel, Zitrone und Birnenschale riechen und schmecken. Mit zunehmendem Alter gesellen sich Pfirsich und Aprikose dazu.
Wie unterschiedlich sich ein Riesling entwickeln kann, erfuhren wir bei den nächsten zwei Gläsern. Ein junger 2013er mit viel Säure, Zitrone und Ananas einerseits, ein älterer 2011er mit dem typischen Petrol-Geruch andererseits. Wer die „Tankstelle“ einmal in der Nase hatte, vergisst sie bestimmt nicht und kann einen alten Riesling 100 Meter gegen den Wind identifizieren.
Die nächste Aufgabe bestand darin, eine Spalte Granny Smith, ein Stück Camembert und Salzmandeln einem lieblichen, einem trockenen Weißwein und einem sehr trockenen Rotwein zuzuordnen und selber herauszufinden, was einem schmeckt. Denn darauf kommt es bei der richtigen Weinwahl hauptsächlich an.
Nach diversen anderen Weißweinen kamen wir beim Finale noch zu einer Rarität: einem trüben Rotling, der unserer Meinung nach seinen Preis nur durch den „Hype“ halten kann. Da schmeckte uns der Gewürztraminer doch gleich noch viel besser.
Während des Seminars lachten wir sehr viel und lösten gemeinsam Rätsel wie beispielsweise den Ablauf der Weißweinherstellung in Form von Karten zu sortieren, erfuhren mehr darüber, wie Weine geschmacklich ausfallen, und mit was sie letztlich am besten harmonieren. Knifflig wurde es erst bei der Frage eines Teilnehmers, was er denn an Weihnachten zu seiner Kartoffelsuppe und den Nürnberger Bratwürstl mit Sauerkraut kredenzen solle. Und wie es im Leben nunmal so ist, macht man mit einem trockenen Champagner nie etwas verkehrt.
Abschließend möchten wir uns für einen wundervollen Abend mit einer bezaubernden Gastgeberin bedanken, die nicht nur geduldig und kompetent auf unsere Fragen einging, sondern auch die für uns bislang besten Weine unserer einfach-geniessen-Trilogie servierte. Wir können das Grundlagenseminar jedem Weinliebhaber egal mit welchem Wissenstand oder Vorkenntnissen nur wärmstens ans Herz legen und blicken mit diesem Gedanken schon Richtung Weihnachten… oder Weihnachtsgeschenken…